Energetische Katzenklappe 2.0 - damit bleibt die Wärme im Haus
„Das Leben und dazu eine Katze, das ergibt eine unglaubliche Summe, ich schwör’s euch!“ Als Rainer Maria Rilke diese Zeilen niederschrieb, hatte er vermutlich nicht das Verhältnis von Katze und Kilowatt im Sinn. Wer kann, der gewährt seinem Stubentiger Freilauf, wann und wo immer es möglich ist. Die Herrscher auf Samtpfoten wollen schließlich ihr Reich erkunden, gegen Konkurrenten verteidigen und dabei dem einen oder anderen Vogel nachstellen. Und sie möchten ganz sicher nicht erst fragen und betteln, um vor die Türe gelassen zu werden, weil es sich beim Eigenheim um ein nach allen Seiten hin abgedichtetes Passivhaus handelt.
Um ihren Katzen und Hunden diese Freiheit gewähren zu können, bauen viele ihrer Besitzer (bei Katzen: ihr Personal) Klappen in die Haustüre ein, womit dem Haustier die Entscheidung überlassen wird, wann es das Haus verlässt und wann es dahin zurückkehrt. Solche Einrichtungen sind jedoch im Grunde nichts weiter als ein konstruktiver Mangel. Vor allem Hausbesitzer, die Tausende Euros für eine energetische Sanierung oder den Bau eines Passivhauses bezahlt haben, dürften über dieses klaffende energetische Leck wenig erfreut sein. Im Winter zieht hier ungehindert Kälte ins Haus und im Sommer bleibt die Hitze nicht da, wo sie bleiben soll, nämlich draußen.
Die fortschrittlichste Katzenklappe kommt aus Österreich
Auch der Österreicher Klaus Kindl kennt das Problem nur zu gut. Der Mann hat jedoch drei Dinge, die ausschlaggebend für die Lösung dieses Problems waren: einen Geschäftssinn, ein Passivhaus und eben Katzen. Kindl besaß auch eine Katzenklappe, die sogar den Blower Door Test bestand, ihn allerdings eine seiner Katzen kostete. So bedurfte es neben einer neuen Katze auch eine neue Katzenklappe, die nicht nur luftdicht, sondern bitte auch absolut sicher sein sollte! Er bastelte sich kurzerhand eine eigene Katzenklappe, deren Anforderungen jedoch sehr hoch waren:
Die neue Katzenklappe sollte luftdicht schließen und die Wärmedämmung eines guten Fensters aufweisen. Darüber hinaus sollte sie sicher sein wie eine Haustür und bequem noch obendrein. Hinzu kommt noch eine Türsteherfunktion, damit nicht jedermanns Katze so einfach ein und aus spazieren kann. Klaus Kindl ist der bislang einzige, der sich diesem Thema gewidmet hat. Und angesichts der damit verbundenen Probleme und ihrer Komplexität sollte ihn das auch nicht weiter wundern. So benötigte er insgesamt drei Jahre, um seine eigenen Ansprüche mit denen seiner Katzen zu vereinen.
PetWalk liefert erstaunliche Werte
Das Ergebnis seiner Mühen hört nun auf den Namen „PetWalk“ und wurde nicht mehr im Alleingang konstruiert. Kindl holte sich Hilfe bei Forschungseinrichtungen und Entwicklungsbetrieben aus Österreich, die sich auf solche Problemstellungen spezialisiert haben. Zusammen gelang es, ein Produkt zu erschaffen, das erstaunliche Leistungswerte aufweist. So liegt die Luftdichtheit unter 0,20 m³/h. In Sachen Wärmedämmung schafft es die fortschrittliche Katzenklappe auf einen U-Wert von beachtlichen 0,5 W/m²K. Hinzu kommt noch ein Einbruchschutz, welcher der Klasse RC2 entspricht. Um anderen Tieren den Zutritt zum Herrschaftsgebiet zu verweigern, verfügt das System sogar über eine Zutrittskontrolle. Hierzu wird ein RFID-Chip implantiert oder am Halsband getragen. Dieser Chip dient sozusagen als Zugangsberechtigung. Der PetWalk lässt sich aber auch über Bewegungssensoren steuern.
Die neue High-End-Haustierklappe soll sich sowohl in Isolierglas als auch Mauerwerk und Türen integrieren lassen. Die Dekorblende kann frei gestaltet werden, damit sich der Zugang auch optisch gut in seine Umgebung einfügt.