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Wie kann es sein, dass Angebotspreise für Neukunden günstiger sind als die Preise für Bestandskunden?
Dazu kommt es, wenn die Energieeinkaufspreise an der Börse sinken. Die Energiebeschaffung für Bestandskunden unterscheidet sich nämlich für Neukunden und Bestandskunden aus den folgenden Gründen deutlich.
Beschaffung für Bestandskunden
Der Einkauf der prognostizierten Energiemengen für unsere Bestandskunden beginnt etwa drei Jahre im Voraus zum Lieferzeitpunkt. Das Risiko infolge von Preisschwankungen an der Energie-Börse wird durch die regelmäßige Beschaffung von Teilmengen verteilt. Dadurch kommen Preissteigerungen wie zum Beispiel während der Energiekrise deutlich später und viel moderater bei den Bestandskunden an. Solange also die Einkaufspreise im Markt ansteigen, profitieren Bestandskunden von dieser risikoärmeren Beschaffungsstrategie. Sinkt der Preis am Markt, kommt auch diese Entwicklung zeitversetzt an, da vereinfacht gesagt ein Teil der Energiemengen für Bestandskunden bereits „im Regal“ liegt und für die Belieferung genutzt wird zum vereinbarten Preis.
Während der Energiekrise gab es übrigens kaum noch Angebote für Neukunden, weil diese Mengen kurzfristig zu den extrem hohen Preisen beschafft werden mussten. Einige Discounter stellten den Vertrieb ein, kündigten ihren Kunden oder mussten sogar Insolvenz anmelden.
Beschaffung für Neukunden
Die für die Mindestvertragslaufzeit oder den gewährten Preisgarantiezeitraum benötigte Energie für eine prognostizierte Anzahl an Neukunden wird kurzfristig zu aktuellen Marktpreisen an der Börse beschafft. Dadurch ergibt sich bei sinkenden Marktpreisen ein Preisvorteil gegenüber den Bestandskunden, für welche die prognostizierte Energiemenge zum größten Teil schon in der Vergangenheit zu höheren Preisen eingekauft wurde. Nach Ablauf der Mindestvertragslaufzeit oder Preisgarantie ist die beschaffte Menge aufgebraucht und die weitere Beschaffung erfolgt analog den Bestandskunden, um das Risiko von Preisschwankungen zu verringern.
Alternative für risikobereite Kunden
Für Kunden, die dazu bereit sind, das Risiko von Preisschwankungen an der Energie-Börse selbst zu tragen, kommt ein sogenannter dynamischer Tarif in Frage. Hier gilt für den Energieanteil immer der tagaktuelle Börsenpreis, der 1:1 in den Verbrauchspreis pro Kilowattstunde einfließt. Die Energie wird für Kunden mit einem solchen Tarif also heute für morgen an der Börse eingekauft. Die Abrechnung erfolgt monatlich. Preisschwankungen an der Börse wirken sich so unmittelbar auf den Endpreis aus. Auch die WEMAG bietet so einen Tarif an: WEMAG Ökostrom Flex