Drei Fragen an: Bürgermeisterin Madlen Spelling
Madlen Spelling ist Diplom-Juristin und zertifizierte Mediatorin. Seit Juli 2024 ist sie Bürgermeisterin der Gemeinde Plate. Neben ihrem Ehrenamt in der Gemeinde ist Madlen Spelling seit mehr als 10 Jahren vollzeittätig als Geschäftsführerin einer Schweriner Stadtfraktion. Ehrenamtlich engagiert sie sich zudem seit vielen Jahren als Repräsentantin der Deutschen Stiftung Mediation für M-V, ist Kommunale Gesundheitsmoderatorin und Moderatorin für Kommunale Konflikt- und Krisensituationen.
Die Gemeinde befindet sich im Norden der Lewitz und liegt an der Störwasserstraße. Sie besteht aus drei Ortsteilen. In der Gemeinde, die vom Amt Crivitz verwaltet wird, leben 3.411 Menschen.
Was hat Sie motiviert, Bürgermeisterin zu werden?
Ich lebe seit meiner Kindheit in Peckatel, bin in der Gemeinde fest verwurzelt und fühle mich den Ortsteilen Plate, Consrade und Peckatel und ihren Menschen tief verbunden. Schon als Bürgerin habe ich immer versucht, mich aktiv einzubringen, sei es in Vereinen, bei Veranstaltungen oder bei sozialen Projekten. Dabei habe ich erkannt, wie viel Potenzial in unserer Gemeinde steckt – aber auch wo die Herausforderungen liegen. Bürgermeisterin zu werden, war für mich die konsequente Weiterführung meines Engagements, denn ich möchte Plate aktiv mitgestalten. Meine Motivation entspringt vor allem dem Wunsch, das Leben für die Menschen hier noch lebenswerter zu machen. So haben auch meine beiden Kinder einen großen Anteil daran, dass ich etwas bewirken möchte. Es geht mir darum, die Interessen aller Generationen zu vertreten: der jungen Familien, die sich eine gute Infrastruktur, Bildungs- und Freizeitangebote wünschen, genauso wie der älteren Menschen, die auf Barrierefreiheit und Nachbarschaftshilfe angewiesen sind. Ich möchte, dass sich jeder hier gut aufgehoben fühlt. Gleichzeitig treibt mich die Vision an, Plate zukunftsfähig aufzustellen, etwa durch eine stärkere Nutzung erneuerbarer Energien oder die Förderung digitaler Angebote. Bürgermeisterin zu sein, ist für mich eine große Ehre, aber auch eine Aufgabe, der ich mich mit ganzem Herzen widme.
Welche Ansatzpunkte sehen Sie für eine Zusammenarbeit mit der WEMAG-Gruppe?
Die Zusammenarbeit mit der WEMAG-Gruppe sehe ich als eine große Chance für unsere Gemeinde. Die WEMAG bringt nicht nur technisches Know-how und Erfahrung mit, sondern teilt auch viele Werte, die mir wichtig sind – insbesondere im Bereich der Nachhaltigkeit. Ein möglicher Ansatzpunkt ist, gemeinsam Projekte zur Steigerung der Energieeffizienz umzusetzen. So könnten wir beispielsweise gemeinsam daran arbeiten, die öffentlichen Gebäude unserer Gemeinde energetisch zu sanieren. Auch die Beratung für Photovoltaikanlagen auf privaten und kommunalen Dächern ist ein Bereich, in dem wir noch stärker zusammenarbeiten könnten. Darüber hinaus denke ich, dass die WEMAG uns bei der Planung der E-Mobilität unterstützen könnte, etwa durch den Ausbau von Ladestationen für Elektrofahrzeuge. Dass die Zusammenarbeit gut funktioniert, zeigen erste Beispiele. Schließlich sehe ich auch Potenzial in der Bildungsarbeit: Gemeinsam mit der WEMAG könnten wir Informationsveranstaltungen oder Workshops rund um das Thema erneuerbare Energien organisieren, um unsere Bürgerinnen und Bürger für diese wichtigen Themen zu sensibilisieren.
Welche Vorhaben planen Sie in diesem Jahr in Ihrer Gemeinde?
Ein zentrales Projekt wird die Inbetriebnahme des neuen Schul- und Hortanbaus im Sommer sein und die neue Verkehrsführung – da gibt es derzeit noch viel zu tun. Parallel dazu möchten wir auch insgesamt in die Modernisierung unserer Schule investieren, denn Bildung ist die Grundlage für eine gute Zukunft. Es geht dabei nicht nur um bauliche Maßnahmen, sondern auch um die Ausstattung mit moderner Technik, um den Schülerinnen und Schülern bestmögliche Lernbedingungen zu bieten. In diesem Jahr werden wir auch einen frisch sanierten Spielplatz in Plate einweihen können und die Neugestaltung eines weiteren Spielplatzes im Ortsteil Peckatel ist in Planung. Ein großes Thema wird die Regenentwässerung in allen drei Ortsteilen sein. Die Starkregenereignisse der vergangenen Jahre haben diverse Handlungsbedarfe aufgezeigt. Ein weiteres Vorhaben ist die Digitalisierung unserer Gemeinde weiter voranzutreiben und die Arbeit der Gemeindevertretung noch transparenter zu gestalten. So wird derzeit eine Digitalisierungsstrategie erarbeitet, um beispielsweise an Sitzungen künftig auch online teilnehmen zu können, über eine digitale Plattform Informationen zügiger zu erhalten oder darüber auch gemeindliche Räumlichkeiten buchen zu können. Ziel ist auch ein digitaler Vereinskalender. Schließlich planen wir, das ehrenamtliche Engagement in unserer Gemeinde noch stärker zu würdigen. In den vergangenen Jahren erfolgten keine Eintragungen mehr in das Ehrenbuch der Gemeinde Plate – das möchte ich wieder ins Leben rufen. Geplant ist ein würdiger Rahmen, in dem wir besonders engagierte Bürgerinnen und Bürger auszeichnen werden.
