Der Ukraine-Krieg und der Gaspreis / Gasverbrauch

Noch heizt knapp die Hälfte der deutschen Haushalte mit Gas. Als Brückentechnologie sollte Erdgas eigentlich den Weg in das regenerative Zeitalter ebnen. Doch nun treibt der Ukraine-Krieg den Gaspreis in ungeahnte Höhen, die EU will die Abhängigkeit von russischem Gas schnellstmöglich beenden. Zeit, sich umzuorientieren? Fest steht: Heizen mit Gas wird teurer, und wirklich klimaneutral war die Technologie auch nie. Der Umstieg auf Erneuerbare kann aber nur Schritt für Schritt gelingen. Wir erklären Ihnen, wie Sie sich jetzt vor hohen Gasrechnungen schützen und welche Alternativen es gibt, um in Zukunft kostengünstig und umweltfreundlich zu heizen.

Inhalt

  1. Entwicklung der Gaskosten: Gaspreise steigen wieder an
  2. Gas sparen beim Heizen: 9 Tipps, die sofort wirken
  3. Gasverbrauch: So hoch fällt er im Durchschnitt aus
  4. Gasverbrauch für Warmwasserbereitung nach Haushaltsgröße
  5. Gasverbrauch nach Gebäudefläche
  6. Gasverbrauch nach Baujahr
  7. Kostenbeispiel: So viel bezahlt ein Vier-Personen-Haushalt
  8. So viel lässt sich durch eine Haussanierung sparen
  9. Erdgas mit Ökonutzen von der WEMAG
  10. Gas sparen durch Hybridheizung
  11. Gasheizung austauschen: Welche Alternativen gibt es?
Erdgas Leitung

Entwicklung der Gaskosten: Ukraine-Krieg als Preistreiber

Erdgas war lange Zeit ein äußerst günstiger Energieträger. Doch seit Herbst 2021 haben die Weltmarkt-Preise für Gas kräftig angezogen. Zuerst handelte es sich um Nachwehen der Corona-Pandemie: Nach den Lockdowns stieg die Nachfrage weltweit sprunghaft an - und damit auch der Preis. Seit Februar 2022 hat der Ukraine-Krieg die Situation weiter verschärft. An den Energiebörsen ist der Gaspreis innerhalb von nur 6 Wochen von 35 Euro pro Megawattstunde auf satte 130 Euro gestiegen. Das trifft vor allem jene Gasanbieter hart, die sich nicht durch langfristige Lieferverträge abgesichert haben.

Allerdings schlagen sich die hohen Weltmarkt-Preise nicht sofort auf der Gasrechnung von Endverbrauchern nieder. Denn viele Gaskunden haben bei ihrem Versorger einen längerfristigen Vertrag mit Preisgarantie abgeschlossen. Der Gasversorger kann die hohen Beschaffungspreise daher nicht sofort in vollem Umfang an den Endkunden weitergeben. Für Bestandskunden wird der Gaspreis daher - je nach Vertrag - vorerst nur moderat steigen. Neukunden müssen dagegen schon jetzt deutlich mehr für Haushaltsgas bezahlen.

Setzt man den Durchschnittswert für Bestands- und Neukunden voraus, dann bezahlen Gaskunden aktuell (Stand März 2022) rund 12,98 Cent pro Kilowattstunde (kWh), wie das Verbraucherportal Verivox bekannt gibt. Wer 20.000 kWh pro Jahr verbraucht, hat somit eine Gasrechnung von 2.596 Euro zu stemmen. Das ist im Vergleich zu den Vorjahren mehr als doppelt so viel: Im Jahr 2020 betrug der Gaspreis noch 6,12 Cent pro kWh. Für 20.000 kWh haben Gaskunden damals im Schnitt nur 1.224 Euro bezahlt. Wie sich die Gaspreise weiter entwickeln werden, lässt sich aus heutiger Sicht schwer prognostizieren. Umso wichtiger ist es daher, möglichst sparsam mit dem kostbaren Rohstoff umzugehen.

 

Gas sparen beim Heizen: 9 Tipps, die sofort wirken

Oft lässt sich im Haushalt schon mit einfachen Mitteln Gas sparen - ohne hohe Investitionskosten und ohne Komfortverlust. Der wichtigste Posten ist dabei die Heizung, denn sie ist für rund 85 Prozent der Gaskosten im Haushalt verantwortlich. Hier die wichtigsten Kniffe, um Heizenergie zu sparen:

1. Raumtemperatur anpassen und viel Gas sparen

Schon ein Grad Celsius weniger Raumtemperatur spart 6 Prozent an Heizkosten ein. Passen Sie die Raumtemperatur an Ihre Bedürfnisse an:

  • Im Schlafzimmer sind 16 - 18 Grad vollkommen ausreichend.
  • Auch in der Küche darf es mit 18 - 20 Grad etwas kühler sein, denn Herd und Backofen heizen mit.
  • Eine wohlig-warme Raumtemperatur von 20 - 22 Grad brauchen Sie nur im Bad und im Wohn- oder Arbeitszimmer.
     

2. Elektronische Heizkörper-Thermostate einbauen

Um die Raumtemperatur präzise zu steuern, eignen sich elektronische Thermostate weit besser als die alten analogen Modelle. Mit elektronischen Thermostaten lassen sich für jeden Raum individuelle Heizkurven programmieren. So ist das Bad morgens bereits auf angenehme 22 Grad vorgewärmt. Tagsüber dagegen bleiben die Heizkörper kühl, während alle im Büro oder in der Schule sitzen. Programmierbare Thermostat-Ventile kosten rund 10 bis 20 Euro pro Stück und sparen bis zu 10 Prozent an Gas ein.
 

3. Heizung entlüften

Gluckert es in Ihren Heizkörpern? Dann haben sich wahrscheinlich Luftblasen im Heizungswasser angesammelt. Die Folge: Die Heizung wird nicht mehr richtig warm, obwohl das Thermostat auf höchster Stufe steht. Über ein seitliches Ventil lassen sich die meisten Heizkörper manuell entlüften - Sie benötigen dazu einen Entlüftungsschlüssel und einen Eimer zum Unterhalten.
 

4. Heizkörper nicht zustellen

Möbel oder Vorhänge vor dem Heizkörper blocken die Strahlungswärme ab, wodurch viel Energie verloren geht. Auch dicke Staubschichten wirken isolierend. Lassen Sie die Heizkörper daher frei stehen und putzen Sie sie vor jeder Heizsaison einmal gründlich durch.

Ältere Fenster sorgen für einen höheren Gasverbrauch

5. Fenster abdichten

Undichte Fenster sind wie ein Loch in einem Eimer: Man muss ständig Heizenergie zuführen, damit die Temperatur auf dem gleichen Pegel bleibt. Mit einer Rolle Dichtungsband aus dem Baumarkt lassen sich Fugen und Ritzen abdämmen, damit weniger kostbare Wärme nach draußen dringt und sich so viel Gas einsparen lässt.

6. Richtig lüften

Vermeiden Sie dauerhaft gekippte Fenster in der Heizsaison. Besser ist Stoßlüften: Öffnen Sie die Fenster für wenige Minuten komplett, wenn möglich in gegenüberliegenden Räumen, damit es richtig durchziehen kann. So verschaffen Sie sich frische Luft, ohne dass die Wände auskühlen.
 

7. Heizungsrohre dämmen

Steht Ihre Gastherme im Keller? Dann prüfen Sie, ob die Heizungsrohre ausreichend isoliert sind. Sonst geht viel Wärme verloren, noch bevor Sie überhaupt in die Wohnräume gelangt. Eine sinnvolle Lösung für freiliegende Leitungen sind dämmende Rohrschalen aus dem Fachhandel. Die einseitig geschlitzten Schalen werden mit wenigen Handgriffen einfach über die Rohre gestülpt.
 

8. Heizkörpernischen dämmen

Vor allem in Altbauten ist die Wand hinter den Heizkörpern oft schlecht gedämmt. Dadurch wird ein Großteil der Strahlungswärme nach außen anstatt in den Raum abgegeben. Mit aluminiumbeschichteten Isolierfolien aus dem Baumarkt können Sie die Wand hinter dem Heizkörper abdichten, damit die Wärme zurück in den Raum reflektiert wird.

9. Gas sparen bei Warmwasser: Verbrauch reduzieren!

Falls Sie Ihre Gastherme auch für die Warmwasserbereitung nutzen, gilt eine einfache Regel: Alle Maßnahmen, mit denen Sie Ihren Warmwasserverbrauch reduzieren, helfen auch Gas zu sparen. Nehmen Sie daher lieber eine kurze Dusche als ein warmes Vollbad und drehen Sie das Wasser ab, während Sie sich einseifen. Mit einem Sparduschkopf können Sie den Wasserverbrauch noch einmal etwa um die Hälfte reduzieren, ohne auf Ihren gewohnten Duschkomfort zu verzichten. Zum Händewaschen, Zähneputzen oder Rasieren reicht auch kaltes Wasser - mit Seife werden Ihre Hände trotzdem sauber.

Duschkopf der einen breiten Wasserstrahl raus lässt

Was den Gasverbrauch alles beeinflusst

So hoch fällt er im Durchschnitt aus

Sie können mit ihrem Heizverhalten also durchaus steuern, wie viel Gas Sie verbrauchen und wie hoch Ihre Heizkosten-Rechnung ausfällt. Doch welche Verbrauchswerte sind überhaupt normal und üblich?

Erdgas mit Ökonutzen

Alle Informationen rund um das Erdgas der WEMAG finden Sie hier.

Als grober Richtwert:

Ein durchschnittlicher Vier-Personen-Haushalt benötigt im Schnitt 16 m³ Gas (oder 160 kWh) pro Quadratmeter Wohnfläche und Jahr, wenn das Gas für Raumwärme und Warmwasserbereitung genutzt wird. Wird ausschließlich mit Gas geheizt, sind es rund 14 m³ (oder 140 kWh) pro Jahr.  Pro 100 m² Wohnfläche ergibt sich somit ein Durchschnitts-Verbrauch von 14.000 kWh (nur Heizung) oder 16.000 kWh (Heizung plus Warmwasser) jährlich.

 

Der tatsächliche Verbrauch kann aber von Haushalt zu Haushalt stark variieren. Entscheidend ist nämlich nicht nur das individuelle Heizverhalten. Es kommt auch auf Faktoren an, die Sie als Gaskunde nicht unmittelbar beeinflussen können, etwa wo Sie wohnen und wie gut Ihr Haus gedämmt ist. Um den eigenen Gasverbrauch besser beurteilen zu können, lohnt sich ein detaillierterer Blick in die Statistik.

Gasverbrauch nach Region

Je nach Bundesland fallen der Gasverbrauch und die Gaskosten im Haushalt teils höher, teils niedriger aus. Während ein durchschnittlicher deutscher Haushalt nach Angaben des Verbraucher-Portals Verivox jährlich 21.504 kWh verbraucht, sind es in Ostdeutschland mit 23.561 kWh um knapp 10 Prozent mehr. Spitzenreiter ist das Bundesland Sachsen, wo der durchschnittliche Verbrauch sogar bei 27.357 kWh liegt. Der Grund dafür ist der höhere Anteil an unsanierten EinoderZweifamilienhäusern in dieser Region.
Doch Haushalte in Ostdeutschland verbrauchen nicht nur mehr, sie bezahlen auch höhere Preise für
ihr Gas - nämlich aktuell 13,72 Cent pro Kilowattstunde statt 12,98 Cent wie im Bundesdurchschnitt
(Stand März 2022). Insgesamt fällt die Rechnung für Gaskunden in den neuen Bundesländern um
knapp 16 Prozent höher aus, was einer Zusatzbelastung von 441 Euro entspricht.

 

Gasverbrauch für Warmwasserbereitung nach Haushaltsgröße

Die Anzahl der Personen in einem Haushalt hat zwar keinen großen Einfluss auf die Energiemenge, die man zum Heizen braucht. Denn im Normalfall werden alle Räume einer Wohnung beheizt, ganz gleich ob sich darin eine oder mehrere Personen aufhalten.

Der Warmwasserverbrauch dagegen hängt entscheidend von der Haushaltsgröße ab: Schließlich macht es einen Unterschied, ob nur eine Person Wasser verbraucht oder gleich vier bis fünf Familienmitglieder morgens duschen und sich die Zähne putzen.

Entsprechend steigt der Gasverbrauch für die Warmwasserbereitung mit der Haushaltsgröße:

  • Ein Single-Haushalt kommt mit rund 600 bis 800 kWh pro Jahr aus,
  • während zwei Personen bereits 1.200 bis 1.600 kWh verbrauchen.
  • Bei drei Personen im Haushalt steigt der jährliche Verbrauch auf 1.800 bis 2.400 kWh,
  • eine vierköpfige Familie muss mit ca. 2.400 bis 3.200 kWh pro Jahr rechnen.

 

Gasverbrauch nach Gebäudefläche

Eine wichtige Rolle spielt auch die Fläche des Hauses: In Mehrfamilienhäuser zahlt man in der Regel etwas weniger fürs Heizen als in Ein- oder Zweifamilienhäusern, weil das Verhältnis von Innenraum zu Gebäudehülle günstiger ausfällt. Aufschluss über den flächenabhängigen Verbrauch gibt der vom Umweltministerium geförderte "Heizspiegel", für den zuletzt rund 147.000 Heizkostenabrechnungen deutscher Haushalte aus dem Jahr 2019 ausgewertet wurden.

Der Bericht schlüsselt detailliert auf, wie sich der durchschnittliche Gasverbrauch pro Quadratmeter und Jahr (für Heizung und Warmwasser) mit der Gebäudefläche verändert:

  • Gebäudefläche 100 - 250 m²: 157 - 244 kWh (pro m2 und Jahr)
  • Gebäudefläche 251 - 500 m2: 150 - 233 kWh
  • Gebäudefläche 501 - 1.000 m2: 143 - 223 kWh
  • Gebäudefläche über 1.000 m2: 139 - 216 kWh

Gasverbrauch nach Baujahr

Was der "Heizspiegel" auch zeigt: Der tatsächliche Verbrauch kann im Einzelfall erheblich schwanken! Das hängt in erster Linie mit unterschiedlichen Wärmedämmungs-Standards zusammen. Die gesetzlichen Vorgaben, aber auch die technischen Standards haben sich im Laufe der Zeit sukzessive verbessert. Im Jahr 1977 hat der Gesetzgeber erstmals eine Verordnung zum Wärmeschutz von Wohngebäuden erlassen, die später mehrmals überarbeitet wurde. Seit 2002 galten für neu errichtete Gebäude die Vorgaben der Energieeinsparverordnung, die 2020 durch das Gebäudeenergiegesetz abgelöst wurde.

Wie stark sich die verbesserten baulichen Standards auf den durchschnittlichen Gasverbrauch pro Quadratmeter auswirken, machen die Zahlen aus dem "Heizspiegel" deutlich - hier am Beispiel der Gebäude-Kategorie 100 bis 250 m2:

  • Baujahr vor 1977: 170 - 264 kWh (pro m2 und Jahr)
  • Baujahr 1978 - 1983: 162 - 252 kWh
  • Baujahr 1984 - 1994: 147 - 229 kWh
  • Baujahr 1995 - 2001: 117 - 182 kWh
  • Baujahr ab 2002: 90 - 140 kWh

Ältere, unsanierte Gebäude können somit im Vergleich zu neueren Häusern fast das Dreifache an Heizenergie verschlingen. Doch auch hier kommt es stark auf den Einzelfall an.

Neues, modernes und gut gedämmtes Haus in weiß mit roten Dachziegeln
Moderne und sanierte Häuser haben weniger Strom- und Gasverbrauch
Stromverbrauch und Gasverbrauch im 4 Personen Haushalt - hier in einem eigenen Haus

Kostenbeispiel: So viel bezahlt ein Vier-Personen-Haushalt

Dazu ein konkretes Kostenbeispiel:

  • Eine vierköpfige Familie bewohnt ein Einfamilienhaus mit 100 m², das vor 1977 erbaut wurde. Sie verbraucht jährlich 260 kWh pro Quadratmeter für Heizung und Warmwasser - das ergibt insgesamt 26.000 kWh. Mit dem aktuellen Gaspreis von 12,98 Cent (Stand März 2022) ergeben sich rein rechnerisch Gaskosten von 3.374,80 Euro pro Jahr.
  • Die Nachbarn haben ihr 100 m2 großes Wohnhaus erst 2005 nach den Standards der Energieeinsparverordnung erbaut. Sie kommen bei gleichem Wohnkomfort mit 90 kWh Erdgas pro Quadratmeter aus. Damit reduzieren sich die Gaskosten auf 1.168,20 Euro pro Jahr - um 2.206,60 Euro weniger als in dem vor 1977 erbauten Haus.

Noch vor zwei Jahren hätte die Familie im unsanierten Einfamilienhaus nur 1.591,20 Euro pro Jahr für ihr Gas bezahlt. Im Niedrigenergiehaus wären es gerade einmal 550,80 Euro gewesen.

Durch Haussanierung langfristig Gas sparen und Heizkosten senken

Eine wichtige Stellschraube, um Ihren Gasverbrauch langfristig zu reduzieren, ist somit die energetische Sanierung der Gebäudehülle. Durch Maßnahmen wie eine bessere Dämmung oder mehrfach verglaste Fenster senken Sie den Heizenergie-Bedarf Ihres Hauses und schonen so die Umwelt und Ihren Geldbeutel.

Der Staat greift Hauseigentümern dabei recht großzügig unter die Arme: Für die Sanierung von Bestandsgebäuden vergibt die KfW-Bank direkte Zuschüsse oder zinsvergünstigte Kredite. Die genaue Höhe der Förderung richtet sich nach den sogenannten Effizienzhaus-Stufen. So kommt ein Haus, das nach dem Standard KfW-Haus 70 saniert wurde, nur noch auf einen Gasverbrauch von 9.600 kWh pro Jahr.

Unterbieten lässt sich dieser Wert noch mit einem Passivhaus: Mit 2.400 kWh pro Jahr ist der Verbrauch gegenüber dem Durchschnitt auf weniger als ein Zehntel gesunken. Für die Komplettsanierung eines Bestandsgebäudes vergibt die KfW-Bank bis zu 75.000 Euro (Tilgungs-)Zuschuss. Auch Einzelmaßnahmen wie der Austausch von Türen und Fenstern werden mit bis zu 30.000 Euro gefördert.

Durch eine Haussanierung Gasverbrauch senken und so Gaskosten sparen durch Haussanierung
@Gerd Altmann

Den passenden Gastarif und Gasanbieter wählen

Zwar ist Erdgas derzeit nirgendwo zum Schnäppchen-Preis zu haben. Es gibt aber doch Unterschiede zwischen den einzelnen Anbietern und ihren Tarifen. Wichtig zu wissen ist: Der Gaspreis, den Sie am Ende bezahlen, setzt sich aus zwei Komponenten zusammen. Die meisten Energieversorger berechnen einen fixen monatlichen Grundpreis, der unabhängig davon anfällt, ob man viel oder wenig Gas verbraucht. Der sogenannte Arbeitspreis hingegen ist der Preis pro verbrauchter Kilowattstunde. Als Faustregel gilt: Größere Haushalte mit einem hohen Gasverbrauch profitieren von einem niedrigen Arbeitspreis. Single-Haushalte und solche, die sehr wenig Gas verbrauchen, sollten dagegen auf einen möglichst günstigen Grundpreis achten.

Sie wollen nicht nur die eigene Geldbörse, sondern auch das Klima entlasten? Zwar ist eine Gasheizung als solche nicht klimaneutral, denn bei der Verbrennung von Erdgas wird CO2 freigesetzt. Mit den zertifizierten Ökogas-Tarifen der WEMAG können Sie die negativen Folgen dieser Emissionen jedoch minimieren. Denn als Ökogas-Anbieter investieren wir einen kleinen Teil des Gaspreises in Umwelt- und Klimaschutzprojekte, mit denen die CO2-Emissionen der Erdgas-Verbrennung kompensiert werden. Beispielsweise setzen wir uns für die Wiederaufforstung heimischer Wälder ein. Diese nehmen Kohlendioxid auf und speichern es, so dass das klimaschädliche Gas nicht in die Atmosphäre gelangt. Dadurch gelingt es uns rascher, unsere Klimaziele zu erreichen - selbst wenn wir als Gesellschaft nicht sofort, sondern nur Schritt für Schritt vom Erdgas loskommen.
 

Gasheizung mit Erneuerbaren kombinieren: Gas sparen durch Hybridheizung

Es gibt noch andere Wege, um Emissionen zu reduzieren und weniger Gas zu verbrauchen. Falls Sie Ihre bestehende Gasheizung vorerst nicht austauschen wollen, können Sie diese in einem ersten Schritt mit einer erneuerbaren Energiequelle kombinieren. Man spricht dann von einer Gas-Hybridheizung.

Folgende Kombination haben sich in der Praxis bewährt: 

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1. Gasheizung plus Solarthermie oder Photovoltaik

Eine Solaranlage am Dach ist rasch installiert und lässt sich zur Warmwasser-Bereitung oder zusätzlich zur Heizungsunterstützung nutzen. Im letzteren Fall benötigen Sie eine entsprechend größere Kollektorfläche. Da die Sonne nicht immer dann scheint, wenn Sie am meisten Wärme benötigen, integriert man normalerweise einen Pufferspeicher. Über das ganze Jahr hinweg können Sie mit einer Solarthermie-Anlage über 50 Prozent Ihres Warmwasser-Bedarfs decken. Durch eine zusätzliche Heizungs-Unterstützung lassen sich rund 20 Prozent an Heizkosten einsparen.

Eine andere Variante: Sie installieren eine Photovoltaik-Anlage, um damit Strom für den Haushaltsbedarf zu erzeugen. Mit dem überschüssigen Solarstrom können Sie grundsätzlich auch einen Warmwasserspeicher erwärmen. Effektiver und sinnvoller ist es aber meist, den Strom für den Betrieb einer Wärmepumpe zu verwenden.

2. Gasheizung plus Wärmepumpe

Wärmepumpen nutzen die Energie aus Luft, Erdreich oder Grundwasser, um damit sehr effizient Raumwärme zur Verfügung zu stellen. Für ihren Betrieb ist elektrischer Strom erforderlich, der im Idealfall aus einer regenerativen Energiequelle stammt. Eine Wärmepumpe als alleiniges Heizsystem setzt allerdings voraus, dass das Haus ausreichend gedämmt ist und über möglichst großflächige Heizkörper verfügt - ideal wäre eine Fußbodenheizung. Sind diese Voraussetzungen nicht erfüllt, kann die Wärmepumpe aber dennoch die Gasheizung unterstützen und so helfen, den Gasverbrauch auf ein Minimum zu reduzieren. Die Gasheizung schaltet sich dann nur bei Verbrauchsspitzen hinzu oder wenn es draußen besonders kalt ist. Eine Kombination aus Gasheizung und Wärmepumpe kann etwa sinnvoll sein, wenn Sie Ihr Haus schrittweise sanieren möchten, um später ganz vom Gas loszukommen.

Auch das Trio aus Gasheizung, Wärmepumpe und Photovoltaik-Anlage funktioniert gut.
 

Gasheizung plus Kamin- oder Pelletofen

3. Gasheizung plus Kamin- oder Pelletofen

Ein Kaminofen spendet im Winter behagliche Wärme und entlastet zugleich die Gasheizung. Besonders effizient gelingt das mit einem wasserführenden Kamin- oder Pelletofen, der zusätzlich Wärme in das zentrale Heizwasser-System einspeist.

Gasheizung austauschen: Welche Alternativen gibt es?

Sie wollen ganz weg vom Gas? Zu den beliebtesten alternativen Heizsystemen fernab der Gasheizung zählen derzeit Wärmepumpen und Pelletheizungen. Beide Systeme lassen sich ausgezeichnet mit einer Photovoltaik-Anlage kombinieren - was gerade bei elektrischen Wärmepumpen sinnvoll ist, um hohe Stromrechnungen zu vermeiden. Im städtischen Bereich kann auch geprüft werden, ob ein Fernwärme-Anschluss möglich ist.

Nach einem Beschluss der Bundesregierung dürfen ab 1. Januar 2025 übrigens faktisch keine neuen Gasheizungen mehr eingebaut werden. Denn ab diesem Zeitpunkt müssen neue Heizungen zu mindestens 65 Prozent mit regenerativen Energien betrieben werden, was bei einer reinen Gasheizung nicht möglich ist.

Wollen Sie mehr darüber wissen, wie Sie Ihre Heizung zukunftsfit machen?

Oder denken Sie darüber nach, Ihr Haus energetisch zu sanieren? Als Ökoenergie-Anbieter möchten wir Sie dabei unterstützen, Strom und Wärme möglichst effizient zu nutzen.

Redaktion

Wir sind das Redaktionsteam des WEMAG-Blogs. Als Mitarbeiter der WEMAG-Unternehmenskommunikation halten wir ständig Ausschau nach spannenden Themen und Geschichten. Wir begleiten die Menschen hinter der WEMAG: Sie machen täglich was Vernünftiges und gestalten die Energiewende in unserer Region.

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